Höcker für deinen Cafe-Racer selber bauen

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MOFAGESCHICHTE

So gelingt der Umbau

Schlechte Nachrichten für deinen Sozius: der zweite Platz auf der Sitzbank deines Töfflis gehört künftig jemand anderem, nämlich dem Höcker deines Cafe-Racers. Denn dieses charakteristische Element ist unverzichtbar, wenn du deinem Töffli diesen einzigartigen Look verpassen willst.

Neben Stummellenker, grossen Scheinwerfern und dem schnörkellosen Tank ist der Höcker ein absolutes Must-have für den Umbau zum Cafe-Racer. Mit wenig Aufwand lässt er sich in Eigenregie bauen, wir verraten die wie.

Das historische Vorbild

Seinen Ursprung hat der Cafe-Racer im England der 1960er-Jahre. Damals waren diese besonderen Motorräder das Aushängeschild einer neu aufkommenden Subkultur. Den Namen bekamen diese Maschinen aufgrund der Tatsache, dass sich die Rocker der 1960er in den Cafes der Vorstädte trafen, im Speckgürtel der grossen Metropolen, wenn man so möchte. Die legendärste Bar war das Ace Cafe in Stonebridge, nördlich von London gelegen, das heute Ableger in fast allen Teilen der Welt betreibt. Noch heute feiern die Biker dort einmal im Jahr den Ace Day.

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Vor 50, 60 Jahren machten von da aus allerdings die Rocker die Strassen unsicher, rebellierten ganz offen und unverblümt gegen das Establishment. Ein Vorläufer quasi der 68er-Bewegung. Ein beliebter Zeitvertreib der Racer war es, eine bestimmte Art Rennen zu bestreiten. Und das ging so: Die Juke-Box spielte eine bestimmte Single ab. Beim ersten Ton war Start. Und beim letzten Ton des Stückes musste der Pilot wieder zurück sein. Das war der sogenannte Record Race.

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Der Höcker als charakteristisches Merkmal

Geschwindigkeit war also Trumpf. Die ersten Cafe-Racer waren auch auf maximale Höchstgeschwindigkeit getrimmt. Das macht bis heute einen grossen Teil der Faszination dieser Custom-Variante aus. Längst haben Töfflibuebe und Töfflimeitli damit begonnen, ihre Hödis nach dem Vorbild der historischen Bikes umzugestalten. Aber auch die Optik spielt bei dieser Töffli-Variante eine herausragende Rolle. Waren es in den Anfangsjahren der Bewegung noch Unikate, so griffen die Hersteller schon bald die charakteristische Stilistik auf. So boten die Firmen Norton, Triumph, Yamaha oder BMW schon bald Cafe-Racer-Modelle von der Stange an.

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Die auffälligsten Merkmale waren (und sind) ein schnörkelloser Kraftstoffbehälter, grosse, runde Scheinwerfer, kurze Stummellenker, fehlende Rückspiegel und die charakteristische Einzelsitzbank mit dem prägnanten Höcker. Töfflis in diesem Design gibt es selten von der Stange zu kaufen, daher kommt einiges an Handarbeit auf dich zu, wenn du deinem Mofa diesen Look verpassen möchtest. Der charakteristische Höcker lässt sich aber relativ leicht in deiner heimischen Garage bauen.

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Höckerbau in Eigenregie – So wird’s gemacht

Mit ein bisschen technischem Geschick kann jeder Töfflibuebe und jedes Töfflimeitli den charakteristischen Höcker in Eigenregie bauen. Wie bei allen Arbeiten gilt auch hier: Vorbereitung ist das A und O. Hast du Material und Werkzeug zusammen, dann geht’s an die eigentliche Arbeit. Dazu musst du zuerst den Sitz entfernen. Als Basis für die Konstruktion dient dir eine Grundplatte aus stabilem Sperrholz. Um die ideale Breite für die Platte zu ermitteln, orientierst du dich am besten an dem Serien-Sitz deines Töfflis. Um die optimale Länge der Sperrholzplatte herauszufinden, solltest du deinen individuellen Platzbedarf beim Sitzen berücksichtigen. Insgesamt sollte die Grundplatte aber nicht zu lang werden.

Sperrholz

Erste Schritte für deinen Cafe-Racer Höcker

Nachdem du die Masse für deine Sitzplatte festgelegt hast, kommt das Aussägen. Bestimmt kein Hexenwerk, das solltest du rasch erledigt haben. Für den hinteren Teil empfiehlt sich ein grosser Rundscheinwerfer als Mass zum Aussägen. Im nächsten Schritt legst du diese Grundplatte auf die Stelle, an der dein alter Sitz montiert war. Dann markierst du die Verschraubungspunkte. Mit dem passenden Bohrer kannst du dann die Löcher zur Aufnahme passender Einschlagmuttern bohren. Wenn die Muttern in den Bohrungen sitzen, beginnt der kreative Teil des Höckerbaus. Dazu benötigst du Bauschaum. Als Erstes sprühst du mit dem Bauschaum eine ebene Grundfläche. Dann trägst du an der Stelle, an der sich dein Höcker befinden soll, einen „Berg“ aus Bauschaum. Nun lässt du den Bauschaum aushärten.

Baumschaum

Der Feinschliff – Aus deinem Mofa wird ein Cafe-Racer

Bauschaum ist für den Bau des Höckers auch deswegen ideal, weil er sich mit einfachen Werkzeugen leicht bearbeiten lässt und trotzdem sehr stabil ist. Das grobe Zurechtschneiden des Höckers kann mit einem normalen Messer erfolgen. Für die Feinheiten kannst du Feile und Schmirgelpapier verwenden. Hast du den Rohbau in Form gebracht, dann kannst du deiner Konstruktion mit glasfaserverstärktem Kunststoff zusätzliche Stabilität verschaffen. Die letzten Unebenheiten kannst du dann mit Spachtelmasse ausgleichen. Speziell beim Höcker solltest du auf ein perfektes Ergebnis achten, denn er wird das charakteristische Merkmal deines Cafe-Racers sein. Das gilt auch für das Lackieren. Bei der Farbgebung des Höckers zählt natürlich dein persönlicher Geschmack: British Racing Green oder komplett Schwarz sind Farbgebungen, die man bei diesem Umbau häufig vorfindet.

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Das Finish – Eine Sitzbank muss her

Am Ende der Arbeiten, wenn der Lack getrocknet ist, musst du an eine Sitzbank denken. Verabschiede dich von dem Gedanken, dass diese besonders bequem ausfallen wird. Wird sie nicht. Das Prinzip ist ähnlich. Nimm eine Grundplatte, und nimm Material zum Polstern. Dazu kannst du Schaumstoff oder Polstervlies verwenden. Das trägst du auf und beziehst dann das Ganze mit Leder. Das ist bei so einer kleinen Fläche leichter als man denkt. Um den Lederüberzug zu befestigen, kannst du zum Tacker greifen. Natürlich entstehen so keine schönen Nähte, aber wenn du die Tackernadeln auf der Unterseite der Grundplatte befestigt, sieht man sie am fertigen Höcker nicht.

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Du benötigst Sitzbank und ein kleines Rückenpolster, das du am Höcker befestigst. Das Rückenpolster wirst du zwar nicht wirklich brauchen, aber optisch macht es einiges her. Hier reicht es vollkommen aus, wenn die Teile aufgeklebt werden. Durch den Druck des Sitzens, respektive des Anlehnens, entsteht so die benötigte Festigkeit. Jetzt hast du dein ganz eigenes, individuelles Mofa. Du kannst jetzt auch andere Elemente an den Cafe Racer Stil anpassen, zum Beispiel Schutzbleche und Spiegel entfernen, einen Scheinwerfer mit grossem Durchmesser und einen Stummellenker montieren.

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